Susila Budhi Dharma - das Vorwort

Zum besseren Verständnis dieses Buches wird Bapak zunächst die Voraussetzungen erläutern, unter denen ein Mensch den Kontakt mit dem Großen Leben empfangen kann, dessen Quelle die Kraft des Allmächtigen Gottes ist.


Es ist wahr, Gottes Macht reicht weit über alles Menschliche hinaus. Er ist der Schöpfer der Menschheit, des Himmels und der Erde. Vor Ihm steht der Mensch machtlos wie etwas Erschaffenes vor seinem Schöpfer.


Da es so ist, kann der Mensch mit seinem Herzen und seinem Verstand das Wesen und die Macht Gottes gar nicht erfassen. So kommt es, dass viele Menschen auf der Suche nach einem Weg, der zum Kontakt mit dem Großen Leben führen könnte, scheitern oder sich - da sie keine bewusste Seele haben - in Richtungen verirren, die in Wirklichkeit Phantasiebilder ihres Herzens und Verstandes sind.

Wenn der Mensch nach einer Weise der Anbetung sucht, die ihn mit dem Großen Leben verbindet, muß er vor allem seinen aufkommenden Gedanken und Vorstellungen Einhalt gebieten. Dadurch lähmt er das Wirken seiner Nafsu (Kräfte dieser Welt, Leidenschaften) und gibt sein menschliches Wissen und Verstehen wirklich hin; das bedeutet, dass der Mensch Gott, der in ihm regiert, gehorcht und sich voller Aufrichtigkeit unterwirft.  


Das ist im Grunde nichts Neues, denn schon in alter Zeit haben Menschen auf diese Weise einen Kontakt gefunden, den sie innerlich fühlen konnten. Doch warum gibt es in unserer heutigen Zeit nicht viele Menschen, die diese innere Verbindung noch haben? Der Grund ist, dass sich die Lebensbedingungen der Menschheit auf der Erde von Generation zu Generation wandeln. Viele Menschen werden von diesen sich ständig verändernden Bedingungen leicht beeinflusst, insbesondere seitdem der menschliche Verstand sich entfaltet und sein Wissen weit entwickelt hat. So wurde gleichsam der Weg dafür bereitet, dass das innere Fühlen seinen Frieden verliert und mehr und mehr im Bereich des Denkens untergeht. Die Folge ist, dass der Mensch zunehmend vom Denken beherrscht wird statt von seinem inneren Selbst und der Stille des inneren Fühlens. Am Ende sind Herz und Verstand des Menschen unaufhörlich tätig, und sein inneres Fühlen hat kaum noch die Möglichkeit, Frieden zu finden.

Natürlich muss der Mensch denken; denn das Denken ist ein wichtiges Werkzeug, das ihm dazu dient, den Bedürfnissen im Leben zu begegnen und sein Dasein in Ordnung zu halten. Doch um sich seines Innersten bewusst zu werden und wieder mit dem Großen Leben in Verbindung zu kommen, braucht der Mensch seinen Verstand nicht zu benutzen. Im Gegenteil, er sollte den geschäftigen Gang seiner Gedanken und Vorstellungen anhalten. Nur dadurch kann ein Mensch etwas über sein Begreifen hinaus empfangen, was allmählich das Vibrieren einer Kraft aufkommen lässt, die er in sich fühlt. Daraus wird klar, daß der einzige Weg für den Menschen, Kontakt mit dem Großen Leben oder mit der Kraft Gottes zu bekommen, darin besteht, sich wirklich aufrichtig hinzugeben. Diese Hingabe darf nicht nur in Worten geschehen, sondern muss sein inneres Fühlen ganz durchdringen, bis er deutlich empfindet, dass er einzig und allein an den Allmächtigen Gott glaubt und nur Ihn verehrt und anbetet.


Gelingt ihm das wirklich, so wird er sich im gleichen Augenblick machtlos vorkommen, doch bei vollem Bewusstsein und ohne das Gefühl, etwas verloren zu haben. Er fühlt sich machtlos, weil die Kraft der Nafsu, seines Wünschens und Denkens, ihn verlassen hat; er empfindet sich trotzdem als vollständig, weil sein inneres Fühlen von etwas erfüllt ist, das vom Großen Leben ausgeht. Schließlich empfindet er ein neues Bewusstsein, weil seine menschliche Seele wieder erwacht ist. So wird es sein, wenn ein Mensch imstande ist, sich wirklich hinzugeben. Lässt er jedoch nicht davon ab, sein Denken anzuwenden, weil er es für das richtige Mittel hält, um jedes Hindernis zu überwinden, dann kann er kaum hoffen, den Kontakt mit dem Großen Leben zu finden.


Schon oft haben Menschen, die in längst vergangenen Jahrhunderten auf dieser Erde gelebt und die empfangen haben, diese Wahrheit ausgesprochen: Dass es für den Menschen nur einen einzigen Weg gibt, sich der Kraft Gottes zu nähern, nämlich nur, wenn er voller Geduld, Vertrauen und Aufrichtigkeit in seinem inneren Fühlen still werden möchte.Das ist eine unumgängliche Voraussetzung, denn dieses Geschenk Gottes als Realität empfangen kann nur ein Mensch, dessen inneres Fühlen von Hingabe, Geduld, Vertrauen und Aufrichtigkeit gegenüber der Größe Gottes erfüllt ist.

 

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